Karton ist ein Material (Schichtpressstoff), das im DIY Bereich viele Freiheiten gewährt. Es kann selbst hergestellt oder einfach besorgt werden und es kann ohne teure Apparate geformt werden. Auch die Gestaltung der Oberfläche (Zeichnen, malen, applizieren) liegt in Ihren Händen. Als Quelle dafür kann sowohl das Altpapier dienen, wie auch Getränkepackungen (Tetrapack) und Verpackungsmaterial – oder man kauft extra eine benötigte Sorte. Besonders reizvoll sind natürlich Kunstpapiere wie Japanpapier, Büttenpapiere, Marmorpapiere oder sog. Elefantenhaut. Eine Variante besteht darin, Karton selbst herzustellen. Sei es sogar durch Papierschöpfen oder durch laminieren (großflächiges Verkleben) von Papieren. Karton kann sowohl für ein Diorama verwendet werden, wie auch zum Verkleiden von ft-Modellen (Karosserie) ästhetisch ansprechend verwendet werden. Fischertechnik kann aber auch nur zur Ergänzung von Kartonmodellen verwendet werden (z.B. Figurenkörper aus Papiermaché und Mechanik aus ft für einen altes Automatenspielzeug). Schnittmuster für Objekte aus Karton (Abwicklungen) können Sie selbst mit einfachen Mitteln wie Zirkel und Lineal anfertigen oder Sie vergrößern einfach eine Vorlage (Scannen und in größerem Maßstab ausdrucken). Ein großer Vorteil der Kombination von fischertechnik und Karton ist, daß Sie die Modelle in einem viel größeren Maßstab bauen können als z.B. mit teuren Legosteinen gewohnt. Setzkasten und Vitrine adé ! Beim Verzicht auf Klebstoff / Klebungen und der Anwendung von Pop-Up- und Faltschachteltechniken können die Modelle auch zerlegbar gebaut werden. So finden auch große Kartonelemente am Ende platzsparend in einer Mappe platz.

Die Wahl der Verbindung hängt natürlich vom Verwendungszweck ab und von der Stärke des Kartons: Zahnscheiben und Nippel, Kordeln, Musterklammern, Scoubidou, Kabelbinder, Fliesenkreuze, Klebeband, Klebstoff, Schrauben M4 und Unterlegscheiben, Spax (Holzschrauben). Anm.: Da der Papierfilz im Karton dicker ist als bei Papier, können Teile aus Karton / Pappe / Papiermaché / Wellpappe auch mit Nadel und Faden vernäht werden ohne Gefahr an der Perforation auszureißen, wodurch eine sehr haltbare Verbindung entsteht.

Wellpappe passt mit seiner Stärke von ca.3mm überraschend gut ins fischertechnik-System. Es genügen bereits ft-Nippel um ft-Teile mit Wellpappe zu verbinden. Ein durchdrücken der Wellpappe mit einer (leeren) Kugelschreiberspitze reicht zum Vorstechen dazu i.d.R. völlig aus. Kabelbinder, Musterklammern oder Federn, in die Reißzwecke gesteckt werden, funktionieren als Verbinder aber genau so gut. (Photos folgen demnächst). Ein mit einem Cutter ausgeschnittenes Quadrat von 15 x 15 mm ermöglicht es, ft-Bausteine hindurchzustecken und dann mit anderen ft-Teilen zu sichern.

Nippel und Zahnscheiben sind die einfachsten Verbindungen. Eignen sich aber nur für Papier und dünnen Karton.
Mit Wolle, Scoubidou, Chenilledraht o.ä. vernäht. Karton reißt auch bei feinen Näharbeiten mit Nähgarn nicht an der Perforation auf.
Ein „H“ eingeschnitten genügt für eine stabile Verbindung.
Mit Foto-Schneidgeräten können Streifen einfach hergestellt werden. Alternativ können Luftschlagen oder Quilling-Streifen verwendet werden.
Musterklammern benötigen nur ein kleines Löchlein, da sie selbstschneidend sind. Für die benötigten Abstände dient ft selbst als Schablone.
Durch die Steifigkeit genügt ein einfaches durchfädeln eines Kabelbinders für eine feste Verbindung. Auch Fliesenkreuze kommen als Verbinder in Frage (Wellpappe)
Mit Kreppband kann eine Klebefläche hergestellt werden.