Dies ist eine Seite, die sich an alle an fischertechnik Interessierte wendet. Sie finden hier tricks, Tipps und Infos rund um fischertechnik um Ihren Umgang mit fischertechnik auf ein neues höheres Niveau zu heben.

(Dies ist keine offizielle Seite der fischer-Group / fischertechnik !!! – siehe: https://www.fischer.de/de-de https://www.fischertechnik.de/de-de)

Laufmechanik nach Theo Jansen

ein altbewährter Klassiker unter den Spielzeugen

fischertechnik ist ein Systemspielzeug wie LEGO, Mechano, Baufix, u.a..

Artur Fischer erfand einen Dübel aus Kunststoff und war damit sehr erfolgreich. Daher liegt bis heute der Unternehmensschwerpunkt von fischer in der Befestigungstechnik.

Als Werbegeschenk in den 1960ern entstanden, war es als Spielzeug in den 1970ern so beliebt wie LEGO. Grundidee ist der Baustein-30 mit einem Nut-und-Feder-Klemmsystem.

Im Laufe der Jahrzehnte hat sich fischertechnik dem Zeitgeist angepasst, doch wie bei LEGO sind alle Komponenten aus allen Zeiten mit dem Grundbaustein kompatibel. Da fischertechnik und LEGO in Sachen Marketing (LEGO-Technik und Merchandise-Artikel) unterschiedlichen Wege gegangen sind (wohl auch, weil die Befestigungstechnik der Schwerpunkt der fischer-Group ist?), ist fischertechnik leider aus dem allgemeinen Bewusstsein – und aus vielen Verkaufsregalen – verschwunden, und das obwohl LEGO immer schlechtere und überteuertere Sets mit nachlassender Qualität anbietet.

In Spielzeugfachgeschäften, beim Hersteller, im Internetshops oder bei e-bay sind fischertechnik-Artikel bis heute in großer Auswahl erhältlich.

In den neuen Baukästen fehlen viele Bauelemente, welche in den 1970ern noch Standard waren, jedoch lassen sich diese i.d.R. durch neuere Elemente oder durch eigene Konstruktionen ersetzen, lassen sich Secondhand / antiquarisch Nachkaufen, oder durch 3-D-Druck nachbauen / bestellen. Auch hat ft einen Retro-Kasten im Angebot, der Einsteiger*innen sowohl das alte (graue Bausteine), wie das neue (Gelenkwürfel, Rastachsen)“Bauerlebnis“ vermittelt.

Es gibt sogar Methoden „verbraucht“ aussehende Steine wieder flott zu kriegen.

up to date

Die Nostalgie, die Seltenheit im Handel und das einfache und grobschlächtige Aussehen der Teile verführen dazu, das Potential das in fischertechnik steckt zu unterschätzen. Als Kind neigt man gern zu Spontaneität und ist frustriert, wenn etwas nicht auf Anhieb klappt, weil oft das Wissen und die Ressourcen fehlen, andere Wege zu gehen. Dies führt zu einem Schubladendenken wie „fischertechnik ist ein nettes Spielzeug von früher ohne Mehrwert für heute“. D.h. erst über das fischertechnik-System von damals hinaus zu gehen eröffnet einem erst die völlig neue Welt, und fischertechnik ist ein System, das es vergleichsweise einfach macht, diese Grenzen zu überschreiten. Dieses Abenteuer macht fischertechnik so wertvoll. Die Erfahrung lehrt dann, systematischer an eine Sache heranzugehen.

Technisch ist fischertechnik auf der Höhe der Zeit, und dessen Möglichkeiten sind noch lange nicht ausgeschöpft (siehe Labor). Es ist aber eher so, daß der Zeitgeist dazu neigt, Möglichkeiten zu entziehen, weil er auf einem anderen „Trip“ ist (z.B. weil durch den Onlinehandel die Innenstädte veröden oder die Jugend einer anderen Kultur frönt).

So wie alte Teile aus dem lieferbaren Sortiment ausgeschieden sind, kamen auch neue Teile nach. Dadurch sind heutige ft-Modelle z.B. auch mit Microcontrollern (Raspberry-Pi, Arduino, Calliope) kombinierbar.

Neben den nostalgischen Gefühlen, der unbestreitbaren Beständigkeit, der Modernität ist DAS Killerargument für fischertechnik (und gegen LEGO) dessen Flexibilität. Das Nut-Feder-System erlaubt ein Verschieben der Teile gegeneinander (deswegen holpern bei LEGO die Raupenketten), das Material der Streben erlauben deren verbiegen, das 9-Volt System erlaubt gefahrlos eigene elektrische Schaltungen für die Modelle zu entwerfen, das 4mm-Achse-Welle-System ist mit vielen Alltagsgegenständen kombinierbar, das 15mm-Raster lässt auch viele Kombinationen zu (15mm = 2×7,5mm, 3x5mm, 5x3mm, 2x15mm=30mm, 30mm=3x10mm / 5x6mm, 3×15=45mm, 45mm=5x9mm, 4x15mm=60mm, 60mm= 3x20mm /5x12mm / 6x10mm / 10x6mm / 15x4mm ).

Daneben lassen sich DIY-Teile gut ans fischertechnik-System anpassen.

Auswahl an kompatiblen Materialien: Schraubhaken, Schrauben-M4, Wäscheleine, Scoubidou, Geschenkband, Knetmasse, Klebebänder/Panzerband/Gaffa-Tape, Kordeln, Moosgummi, Schlüsselringe, Gummibänder/-Ringe, Playmobil, LEGO, Murmeln, Matchbox-/ HotWheels-/Majorette-Fahrzeuge, geomag, Pinnwandnadeln, Büroklammern, Musterklammern, Foam (PE/NBR-Schaum), Styropor (Polystyrol / fischertechnik-Hobbywelt), Wäscheklammern (je nach Design), PET-Flaschen, Luftballons, Partyspieße, fidget-Tiere, Kabelbinder, Silikonverschlüsse, Tischdecken, Fliesenkreuze, Rouladennadeln, etc. … Siehe Rubrik fischertechnik-Labor hier.

Nachhaltigkeit statt Verschwendung ist Umweltschutz

Als Systemspielzeug ist fischertechnik unzweifelhaft auch eines der umweltfreundlichsten Dinge, welches die Menschheit erfunden hat. Computersimulationen, Modetrends, Gewinnerwartungen und Garantiezeiten haben die Lebensdauer von komplexen technischen Produkten immer weiter verkürzt, obwohl diese oftmals seltene oder giftige Rohstoffe enthalten oder unter hohem Energieaufwand hergestellt wurden. Viele Produkten sind bewusst unreparierbar gestaltet. Recyclingmöglichkeiten spielen bei der Entwicklung i.d.R. keine Rolle wodurch Stoffkreisläufe in keinster Weise geschlossen sind. Neue Standards, fehlende Konverter oder fehlende Updates lassen Technik veralten. Die Folge ist ein durch Obsoleszenz (geplanter Verschleiß/Ausfall) unnötig forcierter Raubbau an Natur und Umwelt. Bei Systemspielzeugen und Halbzeuge angewendet im DIY-Bereich ist der Verlust durch deren Zerlegbarkeit und Austauschbarkeit deutlich geringer. Während Kunststoffe z.B. aus Verpackungen mittlerweile als Mikroplastik die Umwelt belasten, ist dies bei den oftmals sorgsam gehüteten fischertechnik-Sets nicht der Fall. Darüber hinaus gibt es bereits mit dem Set „Animal Friends“ fischertechnik-Bausteine mit einem Anteil von 60% aus nachwachsenden Rohstoffen (was den Rohölbedarf mindert). In der Praxis zeigt sich die Nachhaltigkeit in der Kompatibilität alter fischertechnik-Teile sogar aus den 1960ern und deren Verwendbarkeit bis heute. – Sehen Sie sich einmal um, was aus dieser Zeit sonst noch bis heute überdauert hat und in Gebrauch ist ! Zudem haben die alten Modelle und Sets auch ein eigentümliches Design, was sie für die heutige Zeit wieder reizvoll macht. Die speziellen Kunststoffeigenschaften machen die fischertechnik-Teile auch sehr robust und bruchsicher.

Die Klemmbaustein-und-Verriegelungs-Methoden ermöglichen auch das Recycling der fischertechnik-Konstruktionen – abwertend als „Spiel“ bezeichnet. Bei Nichtgefallen oder Übersättigung genügt es, das Modell mit Fotos oder als Bauplan zu dokumentieren und die Teile selbst wieder als Rohstoff für neue Ideen zu verwenden – nichts wandert auf den Müll oder muss entsorgt werden. Das bedeutet, daß man z.B., wenn man aus einem Set 10 Modelle bauen kann, dann kann man mit 3 Sets nicht nur 30, sondern 10 x 10 x 10 = 1000 Modelle bauen. In der Praxis möchte man sich allerdings an manchen Modellen länger erfreuen, was den Erwerb weiterer Sets nötig macht. Zudem sind manche Teile selten und nur in wenigen Modell-Sets enthalten – oder müssen extra bestellt werden, was weitere Kaufanreize darstellt. Da fischertechnik jedoch keine schier unübersehbare Zahl an verschiedenen Teilen produziert hat wie Lego, hält sich dieses Problem jedoch in Grenzen.

„fidget“-Kugelbahn für auf-die-Hand: eine Kugel aus Stahl oder Glas (Murmel) durchläuft gleich einem Pendel eine Talssohle und ändert am oberen Totpunkt die Richtung (ft-Flexschiene mit Keilsteinen) – ähnlich entspannend wie JoJo. Bei Büroklammern statt Kugeln hat man so eine „Bobbahn“. Die Büroklammer-Bobs können zum besseren Gleiten durch leichte Verbiegungen „getuned“ (aka gepimpt) werden. Mit Nippeln (S-Riegeln) können die Büroklammern an den Trägern befestigt (geparkt) werden.

„Automat“ aus fidget-Tier (Delphin, mit Gummibändern fixiert) an fischertechnik-Gerüst hängend.

Spuren des Kreisels auf elektrischem Memoboard (Drogerie Rossmann: Ideenwelt).

fischertechnik-Community:

https://www.ftcommunity.de/

Die Community veranstaltet Conventions, gibt die Club-Zeitschrift „ft-pedia“ heraus, hat für die BUGA-23 in Mannheim ein Funktionsmodell der doppelmayr-Seilbahn gebaut.